Jedes Jahr im Dezember schickt Annie Chikhwaza, die Gründerin von Kondanani Malawi, einen Brief an Freunde und Unterstützer:
„Liebe Freunde, Unterstützer, Partner und Spender,
Kurz vor Weihnachten werden die Felder bestellt. Die Malawier hoffen auf eine gute Ernte, denn in den Läden hat sich der Preis für das Grundnahrungsmittel verdreifacht. Durch unsere Sponsoren hatten wir die Möglichkeit, unsere Container gleich nach der Ernte mit einem mal aufzufüllen. Es war genug für ein ganzes Jahr.
Viele unserer Kinder haben mittlerweile das Teenageralter erreicht. Das ist nicht immer einfach und fordert Konsequenzen, aber auch viel Ermutigung.
Die vier Ältesten von unseren „Kindern“ sind gerade mitten in den Abschlussprüfungen und werden danach ihr Studium abgeschlossen haben. In den vier Jahren an der Uni haben sie bisher alle Prüfungen bestanden. Einer von ihnen studiert Englisch und hat sein Praktikum an einer anderen Schule für Waisenkinder absolviert. Er ist 23 Jahre alt und hat bereits begonnen, etwas von dem zurückzugeben, was in ihn investiert wurde. Ein anderer hat die Frau fürs Leben gefunden und möchte nächstes Jahr heiraten. Da gibt es auch einige landestypische Traditionen, die damit verknüpft sind und an die wir uns halten müssen und wollen. Ein anderer hat Ahnung von Computern und Technik und hat immer wieder Mitstudenten geholfen, die zum Teil mit wenig computerbezogenen Vorkenntnissen an die Uni gekommen sind.
Während die ersten ihr Studium abschließen, fangen die nächsten an zu studieren. Ab Februar wollen zwei Mädchen „Finanz- und Bankenwesen“ studieren. Dazu werden sie vorher einen 5-wöchigen Vorbereitungskurs absolvieren.
Wir sind so froh über südafrikanische Sponsoren, die eine größere Solaranlage ermöglicht haben, mit der wir Stück für Stück den Strom über das Gelände verteilen können. Die Stromsituation im Land ist katastrophal und leider mussten wir in dem Zusammenhang auch wieder Bekanntschaft mit korrupten Polizeibeamten machen. Mittlerweile können wir die Kinderklinik und die Käseküche unabhängig von der externen Stromzufuhr mit Strom versorgen.
Letzten Monat wurde ein weiterer Traum erfüllt: Unsere Zahnarzt-Ausrüstung wurde installiert. Ab Januar können die Menschen aus den umliegenden Dörfern dieses Angebot annehmen. Viele von ihnen haben nicht das Geld, um mit einem Taxi in die Stadt zu fahren, um dort das medizinische Angebot zu nutzen.
Wir hoffen außerdem, dass unsere neue 500 Liter Käse-Wanne bald ankommt. Sie soll demnächst von Kapstadt nach Malawi transportiert werden. Damit können wir unsere Produktion verdoppeln.
Frohe Weihnachten und ein frohes neues Jahr!“
Der neue „Zahnarzt-Raum“: