Handgemacht und „Up-Cycling“ sind in Afrika viel verbreiteter als bei uns. Zwei Kondanani-Jungen namens Sipewe und Atupele haben letzten Monat aus Klopapier-Rollen diese Körbe hergestellt:
Kondanani hat so viele Aspekte. Letzte Woche ging es um die Kinder, heute geht es um einige andere Arbeitsbereiche:
Die Käseproduktion läuft sehr gut. Die Nachfrage ist momentan sogar höher als die Produktionsmöglichkeiten. Durch einen Sponsor wird es möglich sein, eine größere Käsewanne zu kaufen und dadurch die Kapazitäten zu steigern. Die Milch kommt nicht nur von den eigenen Kühen. Auch die Bauern aus der Umgebung profitieren von der Käse-Küche und können sich mit dem Verkauf ihrer Milch etwas hinzuverdienen.
Auch in der Kondanani-Kinder-Klinik ist viel los. Unter der Woche werden täglich 80 kleine Patienten versorgt, alle jünger als 5 Jahre. Die Mehrheit hat Atemprobleme, was daran liegt, dass über offenem Feuer gekocht wird und dieses auch genutzt wird, um sich zu wärmen. Von Juni – August liegt die Durchschnittstemperatur unter 20 Grad. Die Kinder sind regelmäßig dem Rauch ausgesetzt. Der Arzt im Krankenhaus hilft nicht nur bei akuten Symptomen, sondern auch bei der Aufklärung, wie letztere entstehen. Das zeigt auch die Geschichte eines kleinen Patienten, der erst 1,5 Jahre alt war, als er vor ein paar Wochen mit seiner Mutter in die Klinik kam. Sie war vorher bei einem Medizinmann im Dorf gewesen, welcher ein 5 cm langes Stäbchen durch das äußere Ohr gesteckt und damit eine Entzündung verursacht hatte. Der Arzt entfernte den Gegenstand und kümmerte sich um die Infektion.
Auf dem Kondanani-Gelände werden einmal pro Woche auch erwachsene Patienten mit Bluthochdruck mit Medikamenten versorgt und beraten. Auf dem obigen Bild unterstützen einige Kondanani-Absolventen die Krankenschwester bei den administrativen Aufgaben. Schwierige Fälle werden weiter an staatliche Krankenhäuser überwiesen. Dort erhalten die Patienten aber auch nur Unterstützung, wenn sie es sich leisten können. Das gilt für das gesamte Gesundheitssystem. Kondananis Buchhalter, der schon seit 16 Jahren dort arbeitet, hatte vor kurzem einen Schlaganfall. Die Behandlung im staatlichen Krankenhaus war so schlecht, dass Kondanani die Kosten für eine Weiterbehandlung in einem privaten Krankenhaus übernommen hat und ihm auch die Physiotherapie bezahlen wird. Das Glück haben viele andere Malawier leider nicht. Trotzdem ist es schön zu sehen, wie Kondanani und seine Unterstützer einen Unterschied im Leben Einzelner machen können.
So sieht es auch eine Dame aus Kanada, die seit Jahren immer wieder Kleider für die Mädchen näht. Nun hat sie 64 neue geschickt, worüber die Mädchen sich sehr gefreut haben.
Eine junge Kondanani-Dame namens Josephine, hat vor 3 Jahren die Möglichkeit erhalten, mithilfe eines Stipendiums und vieler privater Unterstützer in den USA eine Ausbildung zu absolvieren. Sie hat ihren Abschluss nun in der Tasche und durfte am 21.06.2022 Kondanani bei dem lokalen Rotary-Club vorstellen. Ihre Mutter starb als sie ein Jahr alt war an einer Lungenentzündung. Aufgrund der Aids-Erkrankung war ihr Körper nicht in der Lage, die Lungenentzündung zu bekämpfen. Josephines Vater musste sich um drei kleine Kinder kümmern und gleichzeitig ein Einkommen generieren. Er arbeitete in einer Fabrik, konnte aber gerade nur so für das Essen sorgen. Aufgrund von Mangelernährung wurde Josephine im Kleinkind-Alter sehr krank. Ihr Vater konnte die Arztrechnungen nicht bezahlen. Deshalb entschied er sich, Josephine in die Obhut von Kondanani zu geben, wo sie zum ersten Mal sah, dass Wasser aus einem Wasserhahn kommen kann. Es ist schön zu sehen, was aus ihr geworden ist und dass sie heute dafür einsteht, dass auch ihren jüngeren Kondanani-Geschwistern eine Ausbildung ermöglicht werden kann.